Archiv der Kategorie: Systemisch

REZENSION | Organisationskulturen beeinflussen

In 64 Seiten (ohne Literaturverzeichnis) bringt Stefan Kühl, Professor für Organisationssoziologie an der Universität Bielefeld, eine überaus kompakte, prägnante und konkrete Einführung für die Arbeit in und mit Organisationen.
Den Organisationskulturbegriff definiert er aus systemischer Sicht sehr eng und besteht „… aus Verhaltenserwartungen an Organisationsmitglieder … die sich langsam durch Wiederholung und Imitation eingeschlichen haben.“ (S. 2) Diese Erwartungen bilden sich durch Programme (z.B. Zielsysteme, Anweisungen), Kommunikationswege und das Personal (z.B. Einstellung, Versetzung, Hinausgehen) aus. (S. 14f)
In einer Matrix vertieft er diese drei zuvor genannten Aspekte mit den Bereichen: Schauseite (= Fassade), formale Seite und informale Seite. Dabei entstehen bei der Diskussion über Organisationskulturen Probleme und Fehler an den Schnittpunkten von Schauseite und informaler Seite sowie zwischen formeller und informeller Seite. (S. 21f)
In Beispielen bringt der die Wechselwirkungen ins Spiel, die z.B. bei einer auferlegten „Fun-Kultur“ entstehen können. (S. 36f)
Um die Kultur in Unternehmen und Organisationen – die informale Struktur – zu beeinflussen sieht Kühl den einzigen Hebel in der Veränderung der formalen Struktur. Jede Veränderung an den Zielen, an offiziellen Kommunikationswegen, die Versetzung von Mitarbeiter/-innen usw. haben eine Auswirkung auf die Teams und Mitarbeiter/-innen und deren informelle Prozesse. (S. 3, 43f)
Ein sehr empfehlenswertes Buch für Supervisior/-innen & Coaches und für Führungskräfte, um Organisationskultur begreifbar(er) zu bekommen.

Kühl, Stefan (2018): Organisationskulturen beeinflussen. Ein sehr kurze Einführung.

Rezension erschienen im BASYS, www.asys.ac.at

Geduldsprobe

„Es heißt Geduldsprobe, weil die Geduld ständig durch die Ungeduld gefordert wird. Und umgekehrt. Es braucht beides, damit etwas vorangeht.“ (Lotter, Wolf (2018): Geduldsproben. In: brandeins Heft 05 Mai 2018, S. 43)

Es braucht unterschiedliche Geschwindigkeiten im Arbeitsleben. Von Routine bis hin zur geduldigen Reflexion. Dies beschreibt auch Wirtschaftsnobelpreisträger Daniel Kahniman in „Schnelles Denken. Langsames Denken“. Also: Supervision & Coaching, damit es vorangeht.

Unsichere Zeiten im Betrieb: Kommunikation hilft

„Als Gegenmittel raten die Supervisoren zu einer gut organisierten betrieblichen Kommunikation.(…). Das Unternehmen muss bestimmte Formen der Kommunikation gezielt schaffen, pflegen und unterstützen. … Professionelle Unterstützung sichert man durch Supervision. … Regelmäßige Überprüfung und „Wartung“ der Kommunikation stellen sicher, dass der Fluss der Informationen nicht stockt.“ (Stellungnahme der PräsidentInnen der europäischen Supervisionsverbände bei der Generalversammlung der ANSE in ÖVS news 3/20016; S. 18)

Ich bin unmittelbar!

„Es gibt kein Mittel zwischen mir und anderen. Ich bin unmittelbar: in der Begegnung“ (Moreno zit. in Waldl (2006) Begegnung – J.L. Moreno Beitrag zu Martin Bibers dialogischer Philosophie. S. 20; http://www.waldl.com/downloads/Moreno_Buber.pdf)

Soziale Innovation

Ich verstehe unter Sozialen Innovationen ein Arbeiten an der

  • Optimierung und kontinuierlichen Verbesserung (= Qualität) von Prozessen/Strukturen in Teams und Organisationen/Unternehmen
  • Neuentwicklung von Strukturen, Kooperations- und Kommunikationsmodellen aber auch Dienstleistungsangeboten
  • Neuentwicklung von Geschäfts- und Kooperationsmodellen die soziale Themenstellungen aufgreifen und bearbeiten/lösen